Der digitale Wettbewerb in der Ära der Globalisierung
COSUTEC GmbH - Wettbewerb Globalisierung

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Europas strategische Transformation – Von Valentin Jahn, Experte für digitale Transformation

Die Digitalisierung hat die Welt in eine Ära grenzenloser Möglichkeiten und gleichzeitig intensiven internationalen Wettbewerbs katapultiert. Im Mittelpunkt dieses spannungsgeladenen Wettrennens stehen nicht nur die gigantischen Märkte von China und den USA, sondern auch die Unternehmen in Europa, die sich in diesem ständigen Wettkampf um Kunden behaupten müssen. Im Gespräch mit Björn Reinhardt, Geschäftsführer und Gründer der COSUTEC GmbH in Berlin und Experte für digitale Transformation, werfen wir einen Blick auf die Herausforderungen und Chancen, mit denen europäische Unternehmer konfrontiert sind.

Europa im digitalen Schatten: Warum fehlte der Anschluss?

In den letzten Jahrzehnten war die Transformation in diesen Bereichen geprägt von Technologieunternehmen wie Apple, Amazon, Google & Co. Dabei ist auffällig, dass daran vergleichsweise wenig europäische Technologieunternehmen beteiligt waren. Obwohl es vielversprechende europäische Unternehmen wie Nokia oder Siemens gab, scheinen sie ihre gute Position nicht genutzt zu haben. Die USA haben in den 90er und 2000er Jahren innovative Technologie gefördert und diverse erfolgreiche Unternehmen hervorgebracht, die auch heute noch zu den Marktführern gehören. Auch in Asien lässt sich zumindest seit den 2000ern beobachten, dass Technologie zunehmend gefördert wird.

Ein weiteres heikles Thema scheint das Breitbandnetz in Europa zu sein. Die 5G-Debatte zeigt massive Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Befürchtet wurden Abhängigkeiten von den chinesischen Anbietern, Spionagetätigkeiten und ein mögliches Kill-Switch-Szenario. Politische Fehlentscheidungen, schlechte Einschätzungen der digitalen Entwicklung, fehlende Investitionen, wenig Innovation – mögliche Gründe scheinen vielschichtig. Fest steht, dass Europa die Digitalisierung scheinbar verpennt hat und starke Abhängigkeiten bestehen.

Europas Digitales Manifest: Der Kampf gegen die Digitalisierungs-Defizite

Mitten im aufgewühlten Meer der globalen Digitalisierung steht Europa vor der Herausforderung, den Anschluss nicht zu verlieren. Die Europäische Kommission hat erkannt, dass die Corona-Pandemie nicht nur eine gesundheitliche, sondern auch eine digitale Zäsur darstellt. Aus dieser Einsicht heraus hat sie den „Digitalen Kompass“ geschmiedet – eine strategische Landkarte, die den Weg Europas bis 2030 in der digitalen Wildnis weisen soll.

Die Digitale Revolution: Eine Bevölkerung im Wandel

Das erste Ziel des Kompasses ist ebenso ehrgeizig wie notwendig: Bis 2030 sollen nicht weniger als 20 Millionen hoch qualifizierte digitale Fachkräfte heranreifen. Hierbei geht es nicht nur um Quantität, sondern auch um Geschlechtergleichheit. Die digitale Zukunft soll nicht mehr von Männern allein geprägt sein. Und das ist nicht alles. Die digitalen Grundkenntnisse sollen durch die gesamte Bevölkerung fließen wie ein mächtiger Strom, um das Wissen und die Fähigkeiten der Menschen zu stärken.

Die 5G-Revolution: Europa sucht die Überholspur

Der digitale Fortschritt ist nur so stark, wie seine Infrastruktur. Hier setzt der Digitale Kompass auf ein kühnes Vorhaben: Jeder Haushalt in Europa soll Zugang zu einer Gigabit-Leitung erhalten, und in den besiedelten Gebieten soll 5G wie ein digitaler Äther schweben. Die ehrgeizige Verdoppelung des europäischen Anteils am globalen Halbleitermarkt soll sicherstellen, dass Europa nicht nur aufholen, sondern die digitale Autobahn mitgestalten kann. Dazu sollen 10.000 klimaneutrale, hochsichere Knotenpunkte wie leuchtende Sterne am digitalen Himmel entstehen.

Die Unternehmensmetamorphose: Europa im digitalen Wandel

Der Digitale Kompass zielt nicht nur auf die Technologiegiganten ab, sondern auch auf die Lebensader der europäischen Wirtschaft – die Unternehmen selbst. Bis 2030 soll die Digitaltechnik in 75 Prozent der Unternehmen Einzug halten. Cloud-Computing, Big Data und künstliche Intelligenz werden keine Fremdwörter mehr sein, sondern die Grundpfeiler einer revolutionierten Geschäftswelt. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen sollen aus ihrem digitalen Dornröschenschlaf erwachen und eine essentielle digitale Intensität erreichen.

Innovation und Investition werden zu den Helden dieser Geschichte, die die Anzahl der milliardenschweren Unternehmen verdoppeln sollen. Der Digitale Kompass weist den Weg zu Finanzmitteln und Ausbau – der Schlüssel zur Schatztruhe der digitalen Zukunft.

Der öffentliche Sektor im digitalen Fokus

Doch nicht nur Unternehmen sollen durch den digitalen Strudel gezogen werden. Der Digitale Kompass richtet seinen Fokus auch auf öffentliche Dienste. Das ambitionierte Ziel: Jeder europäische Bürger soll bis 2030 Online-Zugang zu wesentlichen öffentlichen Diensten haben. Elektronische Patientenakten sollen nicht nur ein Gedankenspiel sein, sondern digitale Realität. Die eID-Lösung soll 80 Prozent der Bürger und Bürgerinnen in die digitale Identität entführen.

Digitale Giganten im Fokus: China und die USA

China und die USA dominieren die digitale Weltbühne. Ihre Technologieriesen sind in der Lage, Innovationen in einem atemberaubenden Tempo voranzutreiben und beeindruckende Ressourcen zu mobilisieren. Doch wie können europäische Unternehmen, die sich im Wettbewerb mit diesen digitalen Giganten behaupten wollen, mithalten?

Digitale Innovation als Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit

Björn Reinhardt betont die entscheidende Rolle der digitalen Innovation für europäische Unternehmen. „Die Fähigkeit, innovative digitale Lösungen schnell zu implementieren, ist ein Schlüsselfaktor“, so Reinhardt. Er ermutigt Unternehmen dazu, ihre individuellen Stärken zu identifizieren und durch maßgeschneiderte digitale Strategien hervorzuheben.

Kundenbindung durch individuelle Ansätze

Europäische Unternehmen haben den Vorteil, ihre Kunden auf persönlichere Weise ansprechen zu können. Reinhardt unterstreicht die Bedeutung von maßgeschneiderten Kundenerlebnissen: „Kundenbindung entsteht durch das Verständnis für individuelle Bedürfnisse. Digitale Tools ermöglichen es, Kundenbeziehungen zu vertiefen und langfristige Bindungen aufzubauen.“

Datenschutz und Vertrauen: Europas Trumpfkarten

Datenschutz und Vertrauen sind Eckpfeiler europäischer Werte. Reinhardt betont, dass europäische Unternehmen diese Werte nutzen können, um sich im internationalen Wettbewerb zu differenzieren. „Der respektvolle Umgang mit Daten und ein starkes Vertrauensverhältnis zu Kunden sind im digitalen Zeitalter unschätzbar wertvoll.“

Agilität und Anpassungsfähigkeit als Überlebensstrategie

Die Dynamik der Digitalisierung erfordert Agilität und Anpassungsfähigkeit. „Unternehmer sollten bereit sein, sich schnell zu verändern und auf neue Trends zu reagieren“, so Reinhardt. Diejenigen, die flexibel bleiben und sich rasch anpassen, sind besser gerüstet, um im digitalen Wettkampf zu bestehen.

Zusammenarbeit als Schlüssel zur Stärke

Die gebündelte Stärke europäischer Unternehmen liegt auch in der Zusammenarbeit. Reinhardt ermutigt dazu, branchenübergreifende Kooperationen zu fördern: „Gemeinsame Projekte und Kooperationen können die Schlagkraft europäischer Unternehmen stärken und innovative Lösungen vorantreiben.“

Technologische Souveränität als Schlüsselziel

Björn Reinhardt betont die Notwendigkeit für Europa, technologisch souverän zu werden. „Europa muss in der Lage sein, seine eigenen Technologien zu entwickeln und unabhängig von anderen Regionen agieren zu können“, erklärt Reinhardt. Die Förderung von Forschung und Entwicklung in Schlüsselbereichen wie Künstliche Intelligenz, Blockchain und Cybersecurity sei essenziell.

Digitale Bildung und Fachkräftemangel

Ein zentraler Faktor für den Erfolg der europäischen Digitalisierung liegt in der Ausbildung digitaler Fachkräfte. Reinhardt mahnt an, dass Investitionen in digitale Bildung und die Schließung von Fachkräftelücken entscheidend sind. „Die nächste Generation muss über die Fähigkeiten verfügen, um in der digitalen Wirtschaft erfolgreich zu sein“, so Reinhardt.

Nachhaltigkeit und Ethik im Fokus

Die Zukunft der Digitalisierung in Europa muss von ethischen Prinzipien und Nachhaltigkeit geprägt sein. Reinhardt unterstreicht die Bedeutung von verantwortungsbewusstem Handeln: „Die Digitalisierung sollte nicht nur effizient, sondern auch ethisch vertretbar und umweltfreundlich gestaltet werden.“

Europäische Dateninfrastruktur als Grundlage

Die Schaffung einer europäischen Dateninfrastruktur wird zu einem zentralen Element für die digitale Zukunft. Reinhardt erklärt, dass eine effiziente und sichere Dateninfrastruktur die Grundlage für Innovationen und wirtschaftliches Wachstum bildet. „Die europäische Dateninfrastruktur muss robust und interoperabel sein, um den Anforderungen der Digitalisierung gerecht zu werden.“

Internationale Kooperation für globale Herausforderungen

Europa kann seine digitale Zukunft nur erfolgreich gestalten, wenn es global denkt und handelt. Reinhardt betont die Bedeutung internationaler Kooperationen, um gemeinsam globale Herausforderungen anzugehen. „Die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene ermöglicht den Austausch von Wissen und Ressourcen, um gemeinsam innovative Lösungen zu finden.“

Förderung von Start-ups und Innovation

Ein dynamisches Ökosystem für Start-ups und Innovationen ist entscheidend für die digitale Zukunft Europas. Reinhardt fordert verstärkte Bemühungen bei der Unterstützung junger Unternehmen und der Förderung von Innovationen. „Start-ups bringen frische Ideen und Agilität, die für die digitale Transformation unerlässlich sind“, so Reinhardt.

Die Digitalisierung in Europa steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Die Herausforderungen sind groß, aber die Chancen sind ebenso bedeutend. Der Digitale Kompass ist somit nicht nur eine Vision, sondern eine Handlungsanweisung. Europa muss sich nicht nur auf den Wandel vorbereiten, sondern aktiv daran teilnehmen. Die Europäische Union hat klare Ziele gesetzt, und es liegt nun an den Unternehmen, dem Mittelstand, und den politischen Entscheidungsträgern, gemeinsam eine strategische Transformation zu gestalten. Der digitale Wettbewerb in Zeiten der Globalisierung erfordert nicht nur technologische Fortschritte, sondern auch eine kulturelle Veränderung und die Bereitschaft, sich rasch an neue Gegebenheiten anzupassen. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob der Digitale Kompass Europa sicher durch die digitalen Stürme steuern kann. Bis dahin liegt die Zukunft in den Händen derjenigen, die die digitale Herausforderung als Chance sehen. Europa hat den Kompass – jetzt gilt es, den Weg zu gehen. Europa hat die Chance, eine Vorreiterrolle in der digitalen Welt einzunehmen, aber dafür müssen die Weichen jetzt richtig gestellt werden.

Autor: Valentin Jahn, Diplom-Soziologe & Zukunftsforscher

Über den Autor:
Valentin Jahn ist Diplom-Soziologe mit technikwissenschaftlicher Richtung im Verkehrswesen (Studium an der Technischen Universität Berlin). Seit mehr als 10 Jahren in der Projektleitung „Digitalisierung“ und seit über 15 Jahren als Berater mit Schwerpunkt Mobilität (DB Bahn, Cisco, UBER, Gründer und Unternehmer Mobility Data Lab GmbH) beheimatet.

Kontakt: 

COSUTEC GmbH
Roelckestraße 10
13086 Berlin
Deutschland

Vertreten durch den Geschäftsführer

Björn Reinhardt
Tel.: +49 30 54081405
E-Mail: hello@cosutec.de

Über das Unternehmen:

Willkommen bei der COSUTEC GmbH in Berlin! Unser Name steht für Continous Sustainable Technology. Wir bieten maßgeschneiderte Softwarelösungen, die nahtlos in Ihre Prozesse integriert werden. Als Ihr Partner streben wir langfristige Zusammenarbeit an, basierend auf Vertrauen und Effizienz. Mit Fokus auf den DACH-Raum sind wir Experten in individueller Softwareentwicklung. Unsere SaaS-Lösungen steigern Unternehmenseffizienz – Software und Hosting inklusive. Kontaktieren Sie uns für eine technologische Partnerschaft, die Ihre Ziele vorantreibt. Weitere Informationen unter: https://www.cosutec.de

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